Die Spreewaldfischerei rund um Lehde
Die Fischerei rund um Lehde wird als sogenannte „Koppelfischerei“ ausgeübt, d.h. als Bündelung vieler, zum Teil jahrhundertealter Fischerei-Rechte. Die Ausübung dieser traditionellen Spreewaldfischerei wird heute durch den Verband der Spreewaldfischer e.V. ausgeübt und lebendig gehalten. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Erhaltung der traditionellen Fangtechniken, Pflege und Unterhaltung der Gewässer sowie der Hege des heimischen Fischbestandes.
Ursprünglich wurde die Spreewaldfischerei überwiegend mit dem sogenannten „Knebelnetz“ – einem schweren engmaschigen Netz aus weichem Garn – ausgeübt. Dabei wurde das etwa 15 Meter lange Netz in einem Halbkreis um einen Uferbereich ausgelegt und mit einem langen Stock mit Strohbündel oder Lederlappen, dem sogenannten „Pogan“, der Fisch ins Netz gescheucht. Diese Art des Fischens setzt eine gewisse Kenntnis voraus, wo die typischen Hechte, Schleie und Weißfische zu finden sind, da das Netz nur kurze Zeit im Wasser bleibt. Überdies war viele Jahre die Reusenfischerei und die Fischerei mit „Puppen“ eine althergebrachte Fangmethode. Des Weiteren wurde bis vor einigen Jahren viel „Wade“ gezogen, einem vergleichsweise kleinen Zugnetz, das durch zwei Kähne flussabwärts geschleppt wird. Heute kommen aber auch kleinere einwandige Stellnetze oder dreiwandige Netze zur Anwendung.
Durch die selektive und zeitlich begrenzte Spreewaldfischerei hat sie seit jeher einen sehr nachhaltigen Charakter und trägt viel zur Heimatverbundenheit bei. Auf Grund der sich verändernden Kulturlandschaft und der Zunahme des Baumbestandes im Spreewald, ist jedoch inzwischen die Gewässerpflege gegenüber dem reinen Fischfang ein immer wichtigerer Bestandteil der Unterhaltungs- und Hegearbeiten geworden.