Scharfes Gemüse geerntet

Scharfes Gemüse geerntet

Meerrettich, ein uraltes Spreewaldgemüse, erlebt wieder eine steigende Aufmerksamkeit der Verbraucher. Ein verändertes Gesundheits- und Umweltbewusstsein lässt dieses regionale Gemüse wieder öfter nachfragen. Dabei ist der Anbau sehr arbeitsintensiv, die Kosten sind kaum noch zu decken. Dennoch gibt es überzeugte Spreewälder Landwirte, die sich dieser Aufgabe annehmen und auf etwa zehn Hektar Meerrettich anbauen. Unterstützt werden die Landwirte vom Spreewaldverein, der sich für die Zertifizierung als „geschützte geografische Marke“ eingesetzt hat und somit ein Alleinstellungsmerkmal bewirken konnte.

Der Klein Klessower Landwirt Dirk Richter hat auf 1,4 Hektar  Meerrettich angebaut und blickt zufrieden auf ein gutes Ernteergebnis von etwa 12 Tonnen zurück: „Niederschläge zur richtigen Zeit haben zu der guten Ernte geführt. Auf der anderen Seite stehen wir vor höheren Lohn- und Energiekosten, aber wenn wir uns auf dem Erzeugermarkt behaupten wollen, können wir nicht sämtliche Ausgaben auf den Produktpreis abwälzen“, erklärt der engagierte Landwirt, der die „Alte Spreewälder Landsorte“ anbaut. Anschaulich berichtet Dirk Richter von den vielen Arbeitsgängen, die sich durchs ganze Jahr ziehen. „Eigentlich ist der Meerrettich nicht mit Gold aufzuwiegen, so oft wie der im Jahr angefasst wird. Das geht vom Lagern und Legen der Schwiegatze, wie wir Spreewälder die Meerrettichfechser nennen, über die sommerliche Pflege- und Bewässerungsarbeiten bis zur Ernte. Mit sehr viel Handarbeit müssen dann die Wurzeln abgetrennt und nach verschiedenen Qualitäten sortiert werden.“

Die beiden Verarbeitungsbetriebe, die RABE Spreewälder Konserven GmbH in Boblitz und die Meerrettichreiberei Karl Koal in Lehde, werden dann die Verarbeitung zur Konserve übernehmen. Wie Markus Belaschk berichtete, wird der Meerrettich erst mal eine Zeit bei Minus 2 bis Minus 4 Grad gelagert, um die Enzymproduktion einzudämmen. Danach kann sofort die Verarbeitung und Abfüllung in die bekannten Gläser .

Melanie Kossatz, Geschäftsführerin des Spreewaldvereins e.V.:„Wir freuen uns, dass die Anbaufläche des Spreewälder Meerrettichs schon über viele Jahre konstant bleibt, obgleich die Flächengrößen der einzelnen Anbauer und auch deren Anzahl Schwankungen unterworfen ist.“ Sie fügt hinzu, dass der Spreewälder Meerrettich aufgrund seiner geringen Anbaufläche eine echte Rarität mit gleichbleibender, wenn nicht sogar steigender Beliebtheit ist.

Mitgliedsbetriebe der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Meerrettich g.g.A.“

Erzeugerbetriebe:

Gemüsebetrieb Dirk Richter, Klessower Dorfstraße 3, OT Klein Klessow, 03222 Lübbenau/Spreewald,

Gemüsebaubetrieb „Spreewald“, Marcel Mich, Lübbenauer Straße 12, OT Klein Radden, 03222 Lübbenau/Spreewald,

Gurkenhof Frehn, Heinz-Peter-Frehn, Schöneiche 11, 15938 Steinreich,

Agrargenossenschaft Unterspreewald eG, Uwe Schieban, Simone Hill, Lübbener Straße 7 a, 15913 Märkische Heide OT Dürrenhofe, 

Verarbeitungsbetriebe:

RABE Spreewälder Konserven GmbH, Markus Belaschk, Chausseestraße 16, OT Boblitz, 03222 Lübbenau/Spreewald,

Meerrettichreiberei Koal, Karl Koal, Dorfstraße 15, OT Lehde, 03222 Lübbenau/ Spreewald,

Peter Becker, 13.11.25